Horchtherapie nach Tomatis
Der französische HNO–Arzt Alfred Tomatis (1920 – 2001) entwickelte die „Audio-Psycho-Phonologie“: Sie beschreibt die wechselseitigen Abhängigkeiten von Ohr, Stimmbildung, Körper und Psyche. Tomatis wies nach, dass eine große Zahl von Verhaltensauffälligkeiten ihre Ursache in auditiven Wahrnehmungsstörungen haben. Diese lassen sich mittels eines speziellen Horchtests nachweisen.
Hierbei wird nicht getestet, wie gut ein Mensch zu hören in der Lage ist, sondern wie er mit seiner Hörfunktion, mit seiner Fähigkeit zu horchen, im täglichen Leben zurechtkommt. Entscheidend ist, wie ein Mensch das Gehörte verarbeitet und wie diese individuellen Höreindrücke sein Leben bestimmen.
In der Horchtherapie nach Tomatis wirken über besonders umgebaute Kopfhörer speziell aufbereitete Musikstücke und Klänge auf das Gehirn.
So werden bestimmte Bereiche des Gehirns, z.B. Kommunikations- oder Sprachzentren angeregt und einschränkende Hörmuster aufgelöst.
Dadurch können neue Hörweisen, Kommunikations- und Verhaltensmuster entstehen.
Was lässt sich mit dem Horchtest nachweisen?
- Motorik und Gleichgewicht
- Verhaltensmuster
- emotionaler Rückzug
- Ängste
- fehlendes Selbstbewusstsein
- Unruhe
- Aggressivität
- Wahrnehmung der Umgebung und anderer Menschen
- Fähigkeit, analytisch zu hören (horchen)
- Sprachverarbeitung
- Organstörungen
- Konzentrationsfähigkeit oder Ablenkbarkeit
- Reizüberflutung
- Ermüdbarkeit oder Vitalität
- eher depressive oder dynamische Veranlagung
Die Horchtherapie nach Tomatis
- trainiert die Hörverarbeitung
- verbessert die Wahrnehmungsfähigkeit
- stimuliert die Motorik
- steigert die Konzentration
- verbessert die Sprache
- stärkt das Selbstbewusstsein
- verändert Verhaltensmuster
- gibt Energie
- reguliert das vegetative Gleichgewicht
- unterstützt Rehabilitation
- optimiert Resthörfähigkeit
- erleichtert das Lernen einer Fremdsprache
- verbessert das Gehör und damit die Ausdruckskraft von Musiker/innen